120 Jahre Evangelicher Kirchenchor

Evangelischer Kirchenchor 1897

Concordia Altenbach

 

Vor 120 Jahren wurde in Altenbach der Evangelische Kirchenchor Concordia als ein Verein gegründet. 120 Jahre nach Franz Schubert´s Geburt, der mit seinem Chor Kompositionen die Entstehung weltlicher Singvereine ausgelöst hatte. So haben Frauen und Männer aus Altenbach beschlossen, die Gottesdienste in ihrer künftigen Kirche mit geistlichen Gesängen zu begleiten. Das war 1897, ein Jahr bevor mit dem Bau der Kirche begonnen wurde. Ein Dokument vom 31. Mai 1897 ist Beleg für das Gründungsjahr und den Chorstatus: Einen Gemischten evangelischen Kirchenchor Gesangverein.

 

In der kleinen Odenwaldgemeinde waren es ein Haupt- und ein Unterlehrer, die neben Allgemeinwissen auch Singen lehrten. So wanderte in früheren Jahren der Dirigentenstab im Kirchenchor von Lehrer zu Lehrer. Einstudiert wurde mit Hilfe der Geige. Irgendwann schaffte der Löwen Gastwirt ein Tafelklavier an. In der langen Zeit des Kirchenchores haben Mitglieder und Vereinsführungen immer wieder die Kraft gehabt, Schwieriges zu überwinden. Bemühen und Fleiß haben den Chor 120 Jahre werden lassen. Der Chor fand Beachtung auch außerhalb der eigenen Gemeinde. Bei einem Singen der Kirchenchöre in Wilhelmsfeld, erhielt Altenbach hohes Lob.

 

Der 1. Weltkrieg brachte den ersten Einschnitt. Der Hauptlehrer, der zugleich Chordirigent war, zog freiwillig in den Krieg. Der Chor mußte seine Tätigkeit einstellen. Bis 1920 konnte man keinen Dirigenten finden und es war ein Glück, daß der junge Organist Emil Jungmann aus Wilhelmsfeld bereitstand, den Chor zu übernehmen. Heute wäre es sicherlich interessant, mehr über die Geschichte von vorgestern zu wissen. Welche Persönlichkeiten und welche Originale im Kirchenchor Mitglieder waren, wie die Vereinsgeschichte verlief.

 

Was hier über die Jahre 1897 bis 1932 auf Papier steht, ist mündliche Überlieferung. Ein Protokollbuch gab es damals nicht. Geblieben sind Familiennamen: Frank, Pfeifer, Bretschi, Bernd, Bauder, Trautmann, Jungmann, Sommer, Beckenbach, Reinhard, Weber.

 

Nach langem Schlaf während des 2. Weltkrieges war ein Neuanfang schwer. Zum Glück fanden sich zwei wackere Männer, die den Chor gemeinsam bis 1951 führten. Das waren Ludwig Bauder und Fritz Frank. Ludwig Bauder sang mit 82 Jahren noch im Chor. Unter ihnen ging es weiter aufwärts und 1951 übernahm Dirigent Walter Gärtner das Zepter. 1978 kamen viele Gäste, um mit der Concordia 80-ten Geburtstag zu feiern. Das festliche Programm unter der Schirmherrschaft des damals jungen Bürgermeisters Peter Riehl wurde allerdings durch ein Versehen 1 Jahr zu spät gefeiert, wie das bereits erwähnte Dokument beweist. Es ist dies eine Rechnung über 7 DM und 4 Pfennige für 32 Liter Bier an den Kirchenchor.

Walter Gärtner war 35 Jahre lang Chorleiter in Altenbach. Der Chor verdankt ihm viel. Er wurde 1986, am Ende seiner Tätigkeit, zum Ehrendirigenten ernannt.

  

In der Vereinsführung löste Michael Weber 1986 seinen Vorgänger Erwin Sahm ab und im Januar 1987 war vorletzter Dirigentenwechsel. Die Concordia gehört nicht zu denjenigen, die immerzu auf Wunder warten und darüber günstige Gelegenheiten verpassen.

   

Doch im Oktober 1987 standen die Sterne günstig. Aus Altneudorf kam Musikdirektor FDB Ernst Kratzert nach Altenbach. Bei ihm ist der Chor bis heute in guten Händen. Im darauf folgenden Januar 1988 wurde Manfred Minkus 1. Vorstand und organisatorischer Lenker unseres Fuhrwerks, dessen Räder nun mit ihm fast 10 Jahre reibungslos dahin rollen.

 

Neben Kirchenmusik wird auch Weltliches gesungen, von Mozart, Brahms, Mendelsohn, Reger, auch Buxtehude und manche Perle des Volksliedes. Es sei unterstrichen, daß der Chor gerne Spirituals vorträgt hierin sieht die Concordia auch eine gute Chance, den künftigen Chornachwuchs für aktives Singen zu gewinnen. Die Geselligkeit spielt eine ebenso große Rolle wie der Chorgesang selbst.

 

Aktive Sängerinnen und Sänger im Jahre 2017

Heute zählt der Chor 123 Mitglieder und Ehrenmitglieder davon singen 34 Frauen und Männer aktiv und haben ihre Freude daran. Nomen est Omen! Die Eintracht kommt aus den Herzen, Zwietracht gibt es nicht. So bleiben wir immer gleich gesinnt, einer an des anderen Seite.

Der Fortbestand des Kirchenchores Concordia ist unser hohes Ziel, um das es sich zu streben lohnt.


Quelle Festbuch 120 Jahre Evangelischer Kirchenchor Cocordia 1897 Altenbach